23. September 2023

Literaturempfehlungen


Mittlerweile gibt es vielfältige Literatur zum Thema Soziale Arbeit und Migration und Flucht. Als Landesfachstelle möchten wir dieses Überblickswissen teilen und führen an dieser Stelle exemplarisch relevante Buch- bzw. Literaturempfehlungen auf bzw. verweisen auf Publikationen, die für die sächsische Akteurslandschaft im Themenfeld von Interesse sein könnten.

Dr. Jens Vogler, Hochschule Fulda

Arbeitsbeziehungen im Handlungsfeld Migration
Eine empirische Untersuchung zum vielschichtigen Handeln
von Sozialarbeiter*innen und freiwillig Engagierten

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Soziale Arbeit und freiwilliges Engagement sind nicht erst seit dem sog. langen Sommer der Migration in komplexer Weise miteinander verbunden. Die empirische Untersuchung setzt sich mit Arbeitsbeziehungen zwischen Sozialarbeiter*innen bzw. freiwillig Engagierten und den von ihnen im Handlungsfeld Migration adressierten Menschen auseinander. Anhand von Beratungen bzw. beratungsähnlichen Situationen wird mit einem triangulierten Forschungsansatz der Frage nachgegangen, wie Sozialarbeiter*innen und freiwillig Engagierte Fragen oder Probleme ihrer Adressat*innen in ihrer Beratung aufgreifen und welche Formen von Arbeitsbeziehungen sich daraus ableiten.

Mit einer kritisch-theoretischen Rahmung wird anhand der empirischen Erkenntnisse gezeigt, wie sich professionelle und zivilgesellschaftliche Praxis im Handlungsfeld Migration gestaltet und welche Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten es gibt. Im Kern geht es um professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit unter migrationsgesellschaftlichen Bedingungen und die Konsequenzen für die Disziplin und Profession Sozialer Arbeit.


Mehr von Jens Vogler

Arbeitsbeziehungen von Sozialarbeitenden bzw. freiwillig Engagierten im Handlungsfeld Migration

Dr. Friedemann Bringt,
Fachreferent Qualitäts- und Berufsfeldentwicklung im Bundesverband Mobile Beratung e.V.

„Umkämpfte Zivilgesellschaft.
Mit menschenrechtsorientierter Gemeinwesenarbeit gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit“

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Es lässt sich ein Trend verzeichnen, nachdem gewalt­tätig rassistische Haltungen sowohl von extrem rech­ten als auch reaktionär-bürgerlichen Milieus geteilt werden und sich im öffentlichen Diskurs normalisie­ren. Diese Situation spiegelt wider, was die soziolo­gische Einstellungsforschung seit Jahren attestiert: Zivilgesellschaften sind nicht unbedingt progressiv, demokratisch und gemeinwohlorientiert. Sie können reaktionär, antidemokratisch und aggressiv eigen­wohlorientiert sein. Mit Blick auf diese „dunkle Seite der Zivilgesellschaft“ untersucht die Arbeit speziell für solche Problemkonstellationen konzipierte Projekte einer menschenrechtsorientierten Gemeinwesenar­beit (GWA).

„Der Autor reflektiert den Einfluss sächsischer Verhältnisse und Politik auf die Projektarbeit. Thematisierte die „klassische“ GWA meist soziale Klassen-, Armuts- und Ausgrenzungsver­hältnisse, die es durch gemeinschaftliches Handeln zu über­winden galt, so stehen in der GWA des Kulturbüro Sachsen e.V. demokratie- und menschenfeindliche Entwicklungen in Sachsen im Zentrum. Gefordert ist eine politische, genauer demokratiepolitische GWA, die sich der „dunklen Seiten“ der lokalen Zivilgesellschaft annimmt.“

Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg-Stendal

„Bringt legt ein sys­tematisch entwickeltes Konzept einer menschenrechtsorien­tierten GWA vor, die Menschen und Institutionen ermöglicht, Demokratie vor Ort zu stärken und sich damit gegen Ideolo­gien der Ungleichwertigkeit zu schützen.“

Prof. Dr. Andreas Zick, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld


Mehr von Dr. Friedemann Bringt:

Mit menschenrechtsorientierter Gemeinwesenarbeit gegen Demokratiegefährdung und extrem rechte Orientierungen

Flüchtlingssozialarbeit in Bewegung
Ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit am Beispiel der FSA in Sachsen

Flüchtlingssozialarbeit wird umfassend als sozialpädagogisches Handlungsfeld im gesellschaftlichen Kontext von Flucht, Asyl und Integration dargestellt. Beschrieben werden ihre (widersprüchliche) Handlungspraxis genauso wie Ergebnisse von Befragungen von Fachkräften zu ihrem Arbeitsfeld. Als Herausforderungen für die Qualität von Flüchtlingssozialarbeit werden das Subsidiaritätsprinzip, die Debatte um ihre fachlichen Standards und Aspekte von Flüchtlingssozialarbeit als Beratungsangebot erörtert. Nicht zuletzt kommen Geflüchtete selbst zu Wort bezüglich ihrer Lebenssituation und Wahrnehmung von Integrationsarbeit und Flüchtlingssozialarbeit.

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