23. September 2023

Vortragsreihe

Die Landesfachstelle (LaFaSt) hat als einen wichtigen Baustein des Wissenschafts-Praxis-Transfers eine Vortragsreihe zu verschiedenen Themen um die Flüchtlingssozialarbeit konzipiert, die sich an Fachkräfte der FSA/MSA freier und öffentlicher Träger, an Kommunale Integrations-, Bildungs-, Ehrenamts-Koordinator*innen, Studierende und Dozierende der Sozialen Arbeit sowie an alle anderen Interessierten richtet. Die Vortragsreihe greift zum einen aktuelle Debatten in der Flucht- und Migrationssozialarbeit in Sachsen und anderen Bundesländern auf. Zum anderen sollen flucht- und migrationsbezogene methodische Ansätze aus angrenzenden Feldern Sozialer Arbeit Impulse für Kooperationen geben. 


Zwischen den Stühlen?

Konturen einer menschenrechtsorientierten
Sozialen Arbeit im Kontext Flucht, Migration und Asyl


Vortrag n° 5

21.09.2023

16:30 – 18:00 Uhr

Online (via Zoom)

Migrationssozialarbeit
in Cottbus/Chóśebuz

von Dr. Stefanie Kaygusuz-Schurmann,
Leiterin des Fachbereichs Bildung und Integration in der Stadtverwaltung Cottbus

In Brandenburg wird FSA als Migrationssozialarbeit gefasst, ist gesetzlich im Landesaufnahmegesetz geregelt und wird subsidiär umgesetzt. In Cottbus hat das Sachgebiet Bildung und Integration seit 2018 ein integriertes Modell mit einer umfangreichen Zuständigkeit der MSA sowie einer starken sozialräumlichen Orientierung (z.B. Quartiersläufer*innen, schulischer MSA & Kulturmittlung) entwickelt und implementiert. 2020/21 wurde eine Wirkungsanalyse durchgeführt. Stefanie Kaygusuz-Schurmann gibt Einblicke in deren Ergebnisse und die aktuellen Entwicklungen in Cottbus.

Anmeldung zum Vortrag n°5

Der Vortrag wird beendet.

Den Zoom-Link für die Teilnahme erhalten Sie ca. zwei Tage vor der Veranstaltung per E-Mail.

(1) Ich stimme zu, dass meine Angaben aus dem Kontaktformular zur Beantwortung meiner Anfrage erhoben und verarbeitet werden. Die Daten werden nach abgeschlossener Bearbeitung Ihrer Anfrage gelöscht. Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Vortrag n°5:
Migrationssozialarbeit in Cottbus/Chóśebuz

In Brandenburg wird FSA als Migrationssozialarbeit gefasst, ist gesetzlich im Landesaufnahmegesetz geregelt und wird subsidiär umgesetzt. In Cottbus hat das Sachgebiet Bildung und Integration seit 2018 ein integriertes Modell mit einer umfangreichen Zuständigkeit der MSA sowie einer starken sozialräumlichen Orientierung (z.B. Quartiersläufer*innen, schulischer MSA & Kulturmittlung) entwickelt und implementiert. 2020/21 wurde eine Wirkungsanalyse durchgeführt. Dr. Stefanie Kaygusuz-Schurmann gibt Einblicke in deren Ergebnisse und die aktuellen Entwicklungen in Cottbus.

Vortrag n°4:
Das Erfahrungswissen von früh Zugewanderten als Potenzialfür und Herausforderungen bei der Integration neu Zugewanderter

In der Sozialen Arbeit wird das Potenzial von Migrantinnen aus früheren Migrationsphasen als Lotsen, Sprach und Kulturvermittlerinnen etc. für neu Zugewanderte gesehen. Ziel ist es, strukturelle Herausforderungen zu bewältigen und den Umgang mit dem „Fremdsein“ zu unterstützen. Sowohl Autochthonen als auch alteingesessene, etablierte Migrantinnen empfinden die als Geflüchtete Zugewanderten in den Jahren 2015/2016 als „fremd“.

Rassismus und Vorbehalte von alteingesessenen Migrantinnen gegenüber Geflüchteten widersprechen jedoch der Lotsenidee der Sozialen Arbeit. Tatevik Mamajanyans Studie konfrontierte frühere Zugewanderte (aus den 1990er Jahren) mit den Erfahrungen der Zugewanderten (aus 2015/2016), um Raum für Reflexion und den Austausch über alltäglichen Rassismus zu bieten. Gleichzeitig wurde das Erfahrungswissen der Alteingesessenen für die Integration der Neuzugewanderten zugänglich gemacht.

Vortrag n°3:
Arbeitsbeziehungen von Sozialarbeitenden bzw. freiwillig Engagierten im Handlungsfeld Migration

Soziale Arbeit und freiwilliges Engagement sind nicht erst seit der Fluchtmigration 2015/2016 in komplexer Weise miteinander verbunden. Anhand einer empirischen Untersuchung wird sich im Vortrag mit Arbeitsbeziehungen zwischen Sozialarbeiter*innen bzw. freiwillig Engagierten und den von ihnen im Handlungsfeld Migration adressierten Menschen auseinandergesetzt. Es wird dargestellt wie die Praxis gestaltet wird und welche Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten es gibt.

Vortrag n°2:
Unabhängige Beschwerdestellen für Geflüchtete – Aufbau, Struktur und Praxis

In Sozialberatungsstellen, bei Anwälten oder in ehrenamtlichen Strukturen werden von geflüchteten Menschen zahlreiche Beschwerdethemen angesprochen, seien es Probleme in einer Unterkunft, Stress mit Behörden oder Diskriminierung bei der Gesundheitsversorgung. Doch wer soll dies alles bearbeiten? Dafür kommen unabhängige Beschwerdestellen in Betracht, von denen es in Deutschland bisher leider nur wenige gibt. Im Vortrag geht es deshalb um die Frage, wie Beschwerdestrukturen geschaffen werden können, wie sie aufgebaut sein sollten und wie die Praxis des Umgangs mit Beschwerden aussehen kann. Diese und weitere Fragen werden am Beispiel eines Pilotprojekts praxisnah diskutiert.

Vortrag n°1:
Mit menschenrechtsorientierter Gemeinwesenarbeit gegen Demokratiegefährdung und extrem rechte Orientierungen

Zivilgesellschaften sind nicht unbedingt progressiv, demokratisch und gemeinwohlorientiert. Sie können reaktionär, antidemokratisch und aggressiv eigenwohlorientiert sein. Ausgehend von den Ergebnissen seiner Untersuchung beschreibt Dr. Friedemann Bringt Gelingensbedingungen für sozialräumliche Veränderungsprozesse zu mehr demokratischer Alltagskultur und entwickelt Vorschläge für die konzeptionelle Weiterentwicklung von Gemeinwesenarbeit (GWA) in diesem Kontext.