Jobbörse Gorbitz – Ein Kooperationsprojekt der Treberhilfe Dresden e.V. und AWO Kinder- und Jugendhilfe gGmbH

von Alexandra Guilliard, Sozialarbeiterin der JobBörse Gorbitz der Treberhilfe Dresden e.V.


Dresden Gorbitz:

  • größtes Plattenbaugebiet der LH Dresden
  • 1981 Beginn Bebauung
  • Bewohnerschaft von ca. 21 500 Menschen, dabei steigender Anteil der älteren Einwohner:innen
  • viele Grünflächen und offene grüne Innenhöfe
  • gute ÖPNV-Anbindung, mehrere Einkaufszentren
  • nach wie vor negativ besetztes Image -> Gorbitz gilt als sozialer Brennpunkt

Gorbitz verzeichnet im Vergleich zur Gesamtstadt hinsichtlich relevanter Sozialdaten wesentliche Abweichungen.

Nachfolgend ein paar Beispiele:

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit / eigene Darstellung

Quelle: LH Dresden – kommunale Statistikstelle – Arbeit und Soziales 2014 & 2020 / eigene Darstellung

Quelle: LH Dresden – kommunale Statistikstelle – Arbeit und Soziales 2014 & 2020 / eigene Darstellung

Unser Angebot:

Zielgruppe

  • alle jungen Menschen von 15-27 Jahre, davon sind derzeit ca. 80% Migrant:innen
  • stadtweites Angebot in Dresden
  • freiwillig – kostenfrei – auf Wunsch auch anonym
  • Komm-Struktur
  • Case-Management, Offene Sprechzeiten, Gruppenangebote

Unterstützung, Beratung, Begleitung

  • Berufsorientierung
  • Perspektiventwicklung
  • Übergang Schule-Beruf
  • Erstellen von Bewerbungsunterlagen
  • Nachholen von Schulabschlüssen
  • Suche nach Arbeit, Ausbildung, Praktikum…
  • Ausfüllen von Anträgen
  • Persönliche Schwierigkeiten
  • Vermittlung an weitere Angebote

Zugänge zum Angebot

  • im Stadtraum bekannt und gut vernetzt
  • Offene Sprechzeiten / Terminvereinbarung
  • freiwillig, themenfokussiert, vertraulich
  • einfache Sprache, Piktogramme, Flyer in verschiedenen Sprachen
  • junge Mütter werden nur schwer erreicht

Förderung von Eigenständigkeit, Handlungsfähigkeit

  • Selbstwirksamkeit durch Empowerment/Hilfe zur Selbsthilfe (PC, Telefon, Termine…)
  • Entscheidungsfreiheit (eigene Ziele, Wünsche, Perspektiven…)
  • Selbstbestimmung durch eigene Perspektiventwicklung, eigenes Gehalt, Unabhängigkeit vom Leistungserbringer.
  • Partizipation durch Gruppenveranstaltungen, Ehrenamt

Kooperation mit MSA

  • meist fallgebunden, auch stadtraumübergreifend
  • durch gegenseitige Vermittlung (Anruf, Begleitung…) oder Zuständigkeitsklärung
  • durch Gremienarbeit

Herausforderungen in Gorbitz:

  • fehlende soziale Begegnungsorte, auch zu Menschen anderer Nationalitäten zur Förderung der sozialen Kontakte und damit der Unterstützungsleistungen
  • ein „Labyrinth“ von Angeboten (Unterscheidung hinsichtlich Zielgruppe, Altersgrenzen, Themen, Aufenthaltsstatus) Æ Undurchsichtigkeit der Zuständigkeiten, Niederschwelligkeit ausbauen
  • fehlendes alltagspraktisches Unterstützungsangebot (z.B. bei Verträgen DSL, Fitnessstudio, Handy, Reisen, Wohnungssuche, Anrufe über Hotlines…)
  • Aufmerksamkeit in den Angeboten mehr auf Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Betroffenen richten.

Alexandra Guilliard

Jobbörse Gorbitz

Dieser Artikel gehört zum Arbeitstisch 1 des Fachtages Flüchtlingssozialarbeit auf dem Weg der Integration von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund– Entwicklungen, Positionierungen, (Heraus)Forderungen (2020):

Integration von Geflüchteten durch Angebote von Regeldiensten der Sozialen Arbeit und welche Rolle die FSA dabei spielen kann

Diesen Artikel finden Sie in der Dokumentation des Fachtages:

Flüchtlingssozialarbeit auf dem Weg der Integration von Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund– Entwicklungen, Positionierungen, (Heraus)Forderungen” (2020)

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Bilder: dresden.de / Stadtplanungsamt
Bilder: Jobbörse Gorbitz

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